RICHARD  RAMIREZ

 

Civilization Hysteria

 

 

 

TOSOM XX-001

 

 

CDR. 2 TRACKS, 60 MINUTES

LIMITED AND NUMBERED EDITION OF 200 COPIES

COMES IN CARDBOARD SLEEVE

 

PRICE:  8,00 €

 

First release in the TOSOM XX serie. In the future, this will be the Noise side of TOSOM.
The serie starts with one of the US Noise masters: Richard Ramirez don't need big introduction.

He is active since many years with many releases on various labels.
Also wellknown with his projects Black Leather Jesus and Priest In Shit.

"Civilization Hysteria", recorded 2004, is best exciting US Noise with some unexpected moments.

 

 

 

Reviews *** Reviews

 

Bad Alchemy #46

RICHARD RAMIREZ ist ein Veteran des Harsh Noise und Civilization Hysteria (TOSOM XX-001, CD-R) ein Einstieg in die neue Noise-Reihe von Tosom, der keine Missverständnisse aufkommen lässt. Kompromisslos schrammt der auch als Black Leather Jesus und Priest In Shit aktive Shock & Awe-Terrorist an der Schmerzgrenze entlang, als ob kein Tag verstrichen wäre, seit der erste Kamikaze-Japaner sämtliche Finger gleichzeitig in die Steckdose geschoben hat. Ramirez hat, ähnlich wie seine Landsleute The Haters oder Daniel Menche, in den frühen 90ern eigene Konsequenzen aus dem Extrem-Bruitismus von Whitehouse und vor allem dem Japan-Noise von Merzbow, Masonna & Hijokaidan gezogen. Unter seinem eigenen Namen waren seine Lärmduschen in Weißem Rauschen erstmals zu hören auf dem eigenen Label Deadline Recordings (Deconstructed Hand Device, 1995, CD). Noch im gleichen Jahr kam es zu einer Kollaboration mit Merzbow (The Science of Dissecting Society, Praxis Dr. Bearmann, LP), gefolgt von I Keep My Stuff Inside (1996, Tesco Organisation, LP), Memorial (1997, Praxis Dr. Bearmann, CD) und Tracking Device (2003, Freak Animal Records, CD). Programmatisch machen schon die Titel deutlich, dass es Ramirez um Dekonstruktion und Zergliederung geht, eine Vivisektion gesellschaftlicher Zustände und der eigenen psychophysischen Konditionierung. In brodelnden Säurebädern, im minimalistisch monotonen Feilen mit Sägezahnfrequenzen wird alles Oberflächliche und Glatte abgeschabt. Man kann diese Ästhetik als seit Jahren in ihrer Pseudoradikalität erstarrte L‘Art pour l‘art abtun, oder als ungestillte Obsession, ins Innerste der Bruits secret und Parts maudit der Audiowelt einzudringen, oder als Strategie, Anästhesie mit einem anästhetischen Gegenfeuer, durch aktive Überbietung zu bekämpfen. Doch dazu findet diese Zivilisationskritik zu ausschließlich im kulthaften Abseits statt. Dort wird Harsh Noise immerhin zum Drachenblut, um sich gegen die Zumutungen des grassierenden Schwachsinns zu wappnen und zum Schibboleth, mit dem sich eine Bruderschaft spezialisierter Schalentiere untereinander Gesinnungsverwandtschaft signalisiert.

Richard Ramirez

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